„Arbeit ist nicht erst seit heute unser wichtigstes Thema. Durch Konjunkturmaßnahmen, Qualifizierungsförderungen und Investitionen bleiben wir diesem Schwerpunkt treu. Alles was wir bisher getan haben, hat uns einen Vorsprung verschafft – der NÖ Arbeitsmarkt entwickelt sich bundesweit am besten. Die Steigerung von Februar 2020 zu Februar 2021 brachte für Niederösterreich 15,6 Prozent mehr Arbeitslose – weniger als in jedem anderen Bundesland und nur halb so viel, wie der Österreich-Schnitt von 30,8 Prozent. Zwettl ist überhaupt der einzige Arbeitsmarktbezirk österreichweit mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit von -3,4 Prozent. Die NÖ-Arbeitslosenquote lag in jedem Krisenmonat deutlich unter der bundesweiten Quote. Ein Schlüssel zum Erfolg ist die gute und gelebte Zusammenarbeit in Niederösterreich zwischen den Sozialpartnern. Wesentlich für den Erfolg am Arbeitsmarkt sind die gemeinsam erarbeiteten Arbeitsmarktinitiativen – von der Lehrlingsoffensive, über den NÖ Kompetenzkompass bis hin zum blau-gelben Konjunkturpaket“, so VPNÖ-Landesgeschäftsführer Bernhard Ebner.
Dorf-Office wie Home-Office mit sozialen Kontakten
„Ein Thema, mit dem wir uns im vergangenen Jahr intensiv beschäftigt haben, ist Home-Office. Dabei bietet Home-Office viele Vorteile, hat aber auch einige Schwächen. Mit einem Konzept wollen wir diesen Schwächen begegnen: Dem Dorf-Office. Das Konzept sieht vor, nicht genützte Flächen der Gemeinden als flexible Büroräumlichkeiten für Home-Office zur Verfügung zu stellen. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand – zum einen wird Leerstand genützt, zum anderen kommt die gute Infrastruktur den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zu Gute. Vor allem aber steigert ein Dorf-Office die sozialen Kontakte zu anderen, die ebenfalls im Home-Office sind – ein wesentlicher Vorteil, denn laut Studien sehen 70 Prozent aller Befragten genau hier das größte Manko der Arbeit von Zuhause aus. Wir als NÖAAB wollen interessierte Gemeinden untereinander vernetzen und unterstützen“, betonen NÖAAB-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern und Arbeitsmarktsprecher und Landtagsabgeordneter Franz Rennhofer.
60 Gemeinden haben Interesse am Dorf-Office, 10 Arbeiten bereits an einer Umsetzung
„In Muggendorf wurde das Konzept bereits erfolgreich für zwei Arbeitsplätze umgesetzt. Mehr als 60 Gemeinden haben ihr Interesse an dem Konzept bekundet, 10 arbeiten bereits konkret an einer Umsetzung“, unterstreichen Kern und Rennhofer.
7 von 10 sehen beim Home-Office sogar mehr Vor- als Nachteile
„Bereits im Juni 2020 haben wir einen Leitfaden für mobiles Arbeiten erarbeitet und uns bei der damaligen Arbeitsministerin stark gemacht. Viele unserer Wünsche wurden nun im Home-Office Maßnahmenpaket der Bundesregierung berücksichtigt und kommt so nun den niederösterreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu Gute. Denn das Home-Office ist gekommen, um zu bleiben, belegt eine Studie des Landes aus 2020: 70 Prozent der befragten Arbeitsweltexperten sehen ganz klar, dass die Vorteile dieser Arbeitsweise überwiegen. Mehr als jedes zweite Unternehmen in Niederösterreich will auch in Zukunft Home-Office einsetzen. Wie die Studie zeigt, planen die befragten Unternehmen für die Zukunft im Durchschnitt künftig 3,5 Tage Home-Office zu ermöglichen – vor der Krise waren es noch durchschnittlich 2,9 Tage. Mobiles Arbeiten ist die Zukunft, weshalb unsere Landesobfrau Christiane Teschl-Hofmeister bei einem Gespräch mit Arbeitsminister Martin Kocher unsere Forderung steuerlicher Absetzbarkeit auch im Dorf-Office unterstrichen hat“, so die NÖAAB-Landesgeschäftsführerin.
„Die Krise ist eine Chance, sich beruflich neu- und umzuorientieren – denn noch nie hat es so viel Geld für Umschulungs- oder Weiterbildungsmaßnahmen gegeben. Um als niederösterreichischer Arbeitnehmerinnen- und Arbeitnehmerbund bei der Arbeitssuche zu unterstützen, haben wir uns bereits im ersten Corona-Lockdown dazu entschlossen eine eigene Jobbörse auf unserer Homepage einzurichten, auf der kostenlos freie Arbeitsplätze inseriert werden können. Aktuell laufen auch die Arbeiten an einer neuen Infobroschüre, um die wichtigsten Kontaktstellen am Arbeitsmarkt zu bündeln“, unterstreicht Kern abschließend.