NÖ & Wien schnüren S-Bahn und Regionalbahn-Paket

Durch länderübergreifende Abstimmungen sowie eine langfristige Planung konnten in den vergangenen Jahren massive Fahrgaststeigerungen in Wien und Niederösterreich erreicht werden. Das führt jedoch dazu, dass auf manchen Hauptverkehrsadern in und um Wien zu Stoßzeiten immer wieder Kapazitätsengpässe eintreten.

"Gemeinsam haben wir daher beschlossen, diverse S- und Regionalbahnen zu verstärken und so die Pendlerinnen und Pendler zu entlasten. Wien und Niederösterreich gehen diesen Schritt gemeinsam, weil auch beide Länder in der Frage der Finanzierung gefordert sind. Daher wurde der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) nun von Wien und Niederösterreich beauftragt, ein Entlastungspaket für S7, Franz-Josefs-Bahn und Ostbahn auf Schiene zu bringen", informieren Wiens Finanzstadträtin Renate Brauner und Niederösterreichs Verkehrslandesrat Karl Wilfing. Insbesondere die S7 (Wolfsthal - Fischamend - Schwechat - Wien Floridsdorf), die Franz-Josefs-Bahn im Abschnitt Wien - Klosterneuburg - St. Andrä-Wördern - Tulln - Tullnerfeld und die Ostbahn (Wien Meidling - Wien Hbf. - Grillgasse - Gramatneusiedl - Bruck/Leitha - Bratislava-Petržalka/ Neusiedl am See) gehören zu stark nachgefragten Verkehrsschlagadern in der Ostregion. Durch den Einsatz zusätzlicher Züge könnte im Laufe des Jahres 2017 eine massive Komfortsteigerung gerade für Berufs- und Bildungspendler umgesetzt werden. Diese zusätzlichen Verbindungen werden auch von Regionsvertretern begrüßt. Dazu Bundesrat Bgm. Gerhard Schödinger: "Die Verbesserung des Angebots im öffentlichen Verkehr für die Region östlich von Wien ist mir eines der wichtigsten politischen Anliegen. Ich bedanke mich beim Land Niederösterreich und Verkehrslandesrat Wilfing, da er die ersten von uns eingebrachten Anliegen so zügig umgesetzt hat und damit für unsere Bürgerinnen und Bürger die Öffis attraktiver werden." Renate Brauner: "Es freut mich, dass immer mehr Menschen im Großraum Wien auf die S-Bahn umsteigen. Wir wollen diesen Trend Schritt für Schritt gemeinsam mit Niederösterreich verstärken, und das geht nur mit mehr Qualität, besseren Angeboten und ausgezeichneter Infrastruktur. Zu den in diesem Jahr in Kraft getretenen dichteren Intervallen auf der S3 sowie zwischen Meidling und Liesing haben wir uns auch im kommenden Jahr weitere wichtige Angebotsverbesserungen vorgenommen." Karl Wilfing: "Wir haben in den vergangenen Jahren massiv in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs in Niederösterreich investiert. Auch die für 2017 geplanten Maßnahmen sind Teil unserer Öffi-Offensive, mit der wir immer mehr Menschen zum Umstieg auf die öffentlichen Verkehrsmittel bringen. Alleine in diesem Jahr haben wir wieder Zuwachsraten im öffentlichen Verkehr von mehr als 10 Prozent erreicht - diesen Trend wollen wir fortsetzen." Konkret wurden am 6. Dezember 2016 die vergaberechtlich notwendigen Ankündigungen für optionale Mehrleistungen auf der Franz-Josefs-Bahn und der Ostbahn zur Veröffentlichung an die TED-Website, die Plattform für das europäische öffentliche Auftragswesen, versendet. Damit ist die rechtliche Basis für ein massives S-Bahn- und Regionalbahnpaket mit möglicher Umsetzung Ende 2017 geschaffen: S7: Achse Flughafen - Wien Durch eine Verdichtung der S-Bahn von zwei auf bis zu vier Züge pro Stunde und Richtung zwischen Flughafen (NÖ) - Rennweg - Floridsdorf (Wien) können zu besonders nachgefragten Zeiten zusätzliche Sitzplätze für bis zu 800 Fahrgäste pro Stunde und Richtung geschaffen werden. Angedacht ist dabei eine S7-Sprinter-Maßnahme zur Kapazitätserweiterung, also beschleunigte Garnituren, welche die besonders stark nachgefragten Halten bedienen. Hier sollen ausschließlich die neuen barrierefreien Cityjet Züge zum Einsatz kommen. S40: Franz-Josefs-Bahn - Klosterneuburg - Tulln Für den Abschnitt Franz-Josefs-Bahnhof - Klosterneuburg - Kritzendorf sollen zu den morgendlichen und abendlichen Hauptverkehrszeiten zusätzliche S-Bahn-Sprinterzüge verkehren - mit der Option diese bis St. Andrä-Wördern zu verlängern. Damit könnte dieser am stärksten nachgefragte Abschnitt der Franz-Josefs-Bahn entlastet werden. Zusätzlich sollen im Abschnitt Franz-Josefs-Bahnhof - Tulln - Regionalbahnhof Tullnerfeld auf der S-Bahnlinie S40 Taktlücken geschlossen und Kapazitätserweiterung umgesetzt werden. Eine Verstärkung der REX-Verkehre Sigmundsherberg - Tulln - Wien wäre gerade für weiter anreisende Berufs- und Schulpendler eine Verbesserung des Öffi-Angebotes. Ostbahn: Wien Meidling - Wien Hauptbahnhof - Bruck/Leitha Im Abschnitt Wien Hauptbahnhof und Bruck an der Leitha (mit sämtlichen Zwischenhalten) sollen auf der S-Bahnlinie S60 Montag bis Freitag (wenn Werktag) zusätzliche Züge eingeführt werden. Im Abschnitt Wien Hauptbahnhof und Bruck an der Leitha (mit Halten in Gramatneusiedl und/oder Götzendorf) sollen im schnellen Nahverkehr täglich zusätzliche REX-Züge verkehren. Teilweise werden die Nahverkehrszüge bis Neusiedl am See oder Bratislava-Petržalka verlängert. Damit könnten zu Hauptverkehrszeiten im Abschnitt Bruck an der Leitha - Wien Hauptbahnhof pro Stunde zusätzlich bis zu 500 zusätzliche Sitzplätze angeboten werden. Mit der nunmehr erfolgten Ankündigung auf der Plattform für das europäische öffentliche Auftragswesen ist die rechtliche Basis für eine Umsetzung der oben beschriebenen Maßnahmen geschaffen. Vorbehaltlich der Klärung trassentechnischer und finanzieller Aspekte ist die Inbetriebnahme der zusätzlichen Verkehre im Dezember 2017 möglich.