In St. Pölten wurde ein vom Land Niederösterreich getragenes Konzept zur Entwicklungsbegleitung in Kindergärten präsentiert. Gleichzeitig wurde der neue Ratgeber für Eltern zum Übergang vom Kindergarten in die Schule vorgestellt. Landesrätin Mag. Barbara Schwarz: "Das Angebot zur Entwicklungsbegleitung in NÖ Kindergärten umfasst zwei Mappen, in denen Blätter und Unterlagen mit Informationen über das Kind von Eltern und Pädagoginnen gesammelt werden, sowie vom Kind über den Kindergarten. Dabei werden die Entwicklungsprozesse und Stärken der Kinder dokumentiert."
Schatzkiste für die Kleinen
Neben Geburtstagsfesten und neuen Freunden beim so genannten Entwicklungsportfolio gehe es beim späteren Übergangsportfolio auch um persönliche Arbeiten, Bilder und Zeichnungen sowie um Informationen für einen guten Übergang in die Schule, führte die Landesrätin weiter aus. Die "Schatzkiste", als dritten Teil des neuen Angebots, bekomme das Kind selber und könne darin alles sammeln, worauf es sehr stolz sei, wie zum Beispiel eine Bastelarbeit, einen Bauklotz, einen Ball, einen Stein von einem Spaziergang oder eine Muschel aus dem Sommerurlaub etc. Insgesamt werden 50.000 Holzkisten in den NÖ Kindergärten bis September verteilt, die in geschützten Werkstätten erzeugt werden, so die Landesrätin weiter.
Positiver Zugang zu Bildung
Niederösterreich sei bundesweit das erste Bundesland, das mit diesem speziellen Konzept flächendeckend ab September in allen Kindergärten arbeiten werde, so Schwarz. "Ziel ist es, Kindern einen positiven Zugang zur Bildung zu verschaffen und dabei zu zeigen, dass etwas zu lernen und zu können Freude macht", sagte Schwarz und führte weiter aus: "Wir müssen unsere Stärken und Talente verbessern und die Neugierde der Kinder am Lernen unterstützen." Der niederösterreichische Kindergarten sei nicht nur Kinderbetreuung, sondern vielmehr eine Bildungsreinrichtung zur Vorbereitung und Begleitung fürs Leben.
Talententwicklung wichtig für Zukunft
Was den Nutzen des Entwicklungsportfolio und Übergangsportfolio betreffe, so dokumentiere dies für die Eltern nachvollziehbar den Alltag im Kindergarten und ermögliche einen Austausch zwischen Pädagogen und Erziehungsberechtigten. "Die Kinder sollen dadurch wissen, was sie schon können, Selbstvertrauen bekommen, ihre Sozialkompetenz erlernen und ihre Sachkompetenz dokumentieren", so Schwarz. "Je früher Kinder die Chance haben, ihre besonderen Begabungen und Talente zu entwickeln, desto größer ist die Chance, später den richtigen Berufsweg einzuschlagen." Die Unterlagen sollen aber auch die Kindergartenpädagoginnen bei ihrer Arbeit unterstützen und die erbrachten Leistungen nach außen transportieren, führte die Landesrätin abschließend aus.