Für ein Flächenland wie Niederösterreich sei der Ausbau des Breitbands "eine wichtige Zukunftsperspektive", betonte der Landeshauptmann. Der Breitband-Ausbau sei sowohl "ein Wunsch der Gemeinden" als auch "ein Anliegen der Wirtschaft", sagte Pröll. Derzeit gebe es in ländlichen Regionen noch eine unzureichende Abdeckung mit Breitband-Infrastruktur, weil private Anbieter vorrangig in jene Regionen gingen, in denen es für sie wirtschaftlich Sinn mache. Daher habe man einen Weg gesucht, um auch außerhalb von Ballungszentren den Breitband-Ausbau zu gewährleisten.
Öffentlichkeit legt Hand an
Dort, wo private Anbieter bisher nicht tätig seien, solle die öffentliche Hand die Errichtung der Infrastruktur übernehmen, dazu werde zwischen dem Land und den Gemeinden eine Gesellschaft gegründet, skizzierte der Landeshauptmann die Eckpunkte des NÖ-Modells: "Dann wird die Infrastruktur ausgeschrieben und die Netzbetreiber können diese mieten. Über diese finanzielle Abgeltung für die Infrastruktur-Nutzung kommt es zu einer Refinanzierung der Errichtungskosten." Dieses Modell habe zudem den Vorteil, "dass es Maastricht-konform ist", so Pröll.
Fünf Pilotregionen
Geplant ist, das niederösterreichische Modell zunächst in fünf Pilotregionen umzusetzen: im Thayatal, im Ybbstal, im Triestingtal, der Region "Waldviertler StadtLand" sowie in Klosterneuburg. Seitens des Landes werden dafür 30 Millionen Euro bereitgestellt, informierte der Landeshauptmann: "Wir gehen davon aus, dass wir im Frühjahr des nächsten Jahres in die Umsetzungsphase gehen können."
Schelling: "Sehr gute Idee"
Finanzminister Schelling sprach in seiner Stellungnahme von einem "hochinteressanten Modell" und betonte: "Wir von Seiten des Finanzministeriums unterstützen diese Idee, weil wir sie für eine sehr gute Idee halten." Der Breitband-Ausbau sei ein "entscheidendes Standortthema", so der Bundesminister, und auch wenn Österreich eine sehr heterogene Struktur habe, wolle man so weit wie möglich in der Fläche Breitband zur Verfügung stellen. "Unser Ansatz ist: Breitband für jeden", so Schelling. Der Finanzminister bedankte sich bei Landeshauptmann Pröll auch für die "gute Gesprächsbasis" sowie den "intensiven Gedanken- und Erfahrungsaustausch", man wolle "gemeinsam Probleme dieser Republik lösen".