Lange wurde spekuliert, jetzt gibt es Fakten. Und bereits die erste offizielle Information der Stadtregierung macht klar: Rot-Grün plant die Einführung des Parkpickerl flächendeckend für das gesamte Stadtgebiet. Und das nicht nur deutlich schneller als angenommen, sondern vor allem auch: offensichtlich ohne Abstimmung mit den Nachbargemeinden, ohne Grundlagenforschung, sowie ohne Einbindung der Bürgerinnen und Bürger.
„Wir leben in einer urbanen Region, wo Stadt- und Gemeindegrenzen oftmals nur an der Ortstafel erkennbar sind und in der wir uns als Nachbargemeinden Straßenzüge und damit vielfach auch Herausforderungen teilen. Umso wichtiger ist es, dass wir Mödling auch als gemeinsamen Lebensraum denken. Und umso klarer sind die aktuellen Pläne der rot-grünen Stadtregierung abzulehnen“, so Landtagsabgeordnete Marlene Zeidler-Beck. „Statt gemeinsam an einer Verkehrsstrategie oder Lösungen zur Parkplatzknappheit, die es in manchen Bereichen zweifelsohne gibt, zu arbeiten, wird hier Verkehrspolitik auf dem Rücken der Mödlingerinnen und Mödlinger, zum Schaden der Wirtschaft- und Einkaufsstadt und offensichtlich leider auch zu Lasten der Nachbargemeinden gemacht.“
In wirtschaftlich ohnehin sehr herausfordernden Zeiten ist das Parkpickerl eine zusätzliche Belastung und bedeutet neue bürokratische Hürden für die Unternehmerinnen und Unternehmern, aber auch für alle, die nach Mödling zum Arbeiten einpendeln und dabei auf das Auto angewiesen sind.
Gleichzeitig verlagert ein flächendeckendes Parkpickerl im ganzen Stadtgebiet den Parkplatz-Druck an die Gemeindegrenzen und darüber hinaus. So wird beispielsweise auf der anderen Straßenseite oder ein paar Meter weiter geparkt, um das Parkpickerl zu umgehen. Eine enorme Herausforderung für Maria Enzersdorf, Hinterbrühl und Wiener Neudorf.
„Gerade wir im Bezirk wissen genau, wie sich die damals ebenso einseitig beschlossene Einführung des Wiener Parkpickerls auf die angrenzenden Gemeinden ausgewirkt hat und immer noch auswirkt. Und gerade wir im Bezirk haben in vielen Bereichen unter Beweis gestellt, wie gute, gemeindeübergreifende Zusammenarbeit funktionieren kann“, so Zeidler-Beck, „Umso verwunderlicher finde ich es, dass die betroffenen Bürgerinnen und Bürger sowie die Nachbargemeinden darüber aus Medienberichten erfahren müssen – das ist nicht der Stil, den wir als Nachbarn gewohnt sind“
Besonders kritisch dabei: der vorgegebene Zeitplan der Stadtregierung mit einer Beschlussfassung noch heuer sowie einer Umsetzung im Februar 2026 gibt den Nachbargemeinden defacto kaum Möglichkeiten die nun notwendigen eigenen Lösungen zu erarbeiten.
„Was mir beim vorliegenden Konzept vor allem auch fehlt, sind innovative Lösungen und ein faktenbasiertes Vorgehen. Wo sind weitere Parkmöglichkeiten für jene, die nach Mödling einpendeln müssen z.B. Park&Ride Anlagen, wo sind Impulse und Aufstockungen für den öffentlichen Verkehr, um eine vermehrte Nutzung abdecken zu können, wenn ich etwa an die Busse zur HTL in der Früh denke, wo sind vor allem auch die Daten und Bedarfserhebungen, die zeigen welchen Parkplatz-Bedarf es in welchen Gegenden genau gibt. Und: warum bindet Rot-Grün die eigene Bevölkerung nicht ein?“, so Zeidler-Beck abschließend.
Foto: GR Roswitha Zieger und BPO LAbg. Marlene Zeidler-Beck machen sich ein Bild über die negativen Auswirkungen der unbedachten rot-grünen Verkehrspolitik auf die Nachbargemeinden Mödlings. Fotocredit: VP Bezirk Mödling




